Shiatsu als Psychotherapie

Die Facetten der Veränderung

Die klassische Psychotherapie verlangt viel Disziplin und Arbeit an sich selbst. Häufig spielt die Kognition dabei eine große Rolle. Es geht meist um eigene Bewertungen, Muster und die damit verbundenen Emotionen. Nach langen Jahren der intensiven Arbeit ist vom Kopf her die eigene Geschichte deutlich klarer, aber die Umsetzung für einen Wandel im Leben stellt sich manchmal weniger ein. Die Mechanismen sind zwar nachvollziehbar, trotzdem endet es immer wieder in den gleichen Verhaltensmustern. Das kann daran liegen, dass das eigene Handeln in diesen Momenten unbewusst ist. 

Ausserdem sind Emotionen stark mit dem Körper verbunden. Einige Menschen bekommen bei Aufregung feuchte Hände, das Herz rast und der Hunger vergeht. Der Körper unterscheidet nicht zwischen positiver oder negativer Aufregung. Der Organismus reagiert automatisch, auch wenn es individuelle Unterschiede gibt. Das Gefühl, was dabei empfunden wird, ist entscheidend, ob das Erleben positiv oder negativ bewertet wird. 

Durch die passive Bewegung im Shiatsu konzentriert sich der Klient/*in ganz auf sich selbst und darf in sich hinein spüren. Mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers wird das tatsächliche Befinden widergespiegelt. Die Berührung schult Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, die unbewusstes Erleben ins Bewusstsein bringt. Die Behandlung reguliert über die tiefe Entspannung das autonome Nervensystem, Stress wird abgebaut und eine Verbindung zum Körper wird hergestellt. Dies legt den Grundstein auf sich selbst wieder zu Vertrauen. Die Gedanken und damit verbundenen Werte werden frei und der eigene Körper darf aufs Neue wahrgenommen werden. Die eigenen Bedürfnisse bekommen Raum und dürfen sich entfalten. Körper, Geist und das Gefühlte werden wieder mehr in Einklang gebracht.

In der Psychotherapie ist Shiatsu eine Methode, auf die ich gern zugreife. Darüber hinaus kombiniere ich es gern mit weiteren Methoden aus dem iPt oder EMDR.